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Einführung

Eine Mutter.
Eine Mutter.
Als George Lucas 1984 die Arbeiten zur "Star Wars VI - Die Rückkehr der Jedi-Ritter" beendet hatte verkündete er, das er mit weiteren Produktionen warten würde bis der Stand der Technik in der Computergrafik so weit würde, das seine Träume verwirklicht werden konnten.

Im Jahr 1999 sah er seine Erwartungen nach der Veröffentlichung von "Star Wars I" erfüllt. Phänomenal -und das sicher nicht nur für Computergrafiker- war, das ganze Städte, Raumschiffe, ja ganze Planeten sich nahtlos und völlig natürlich den menschlichen Schauspielern an die Seite stellten. Diese Freiheit der Interaktion zwischen virtuellen und realen Objekten stellte eine neue Qualität dar. Trotzdem war diese Entwicklung für regelmäßige Kinogänger nicht zu überraschend: Produktionen wie "Titanic" oder "Gladiator" (wie hätte man das heutige Rom auf den Stand um Christi Geburt bringen können - befreit von Verfall, Neubau, Verkehrslärm und Mussolinis Palästen?) aber auch Filme wie "A toys story" oder "Monsters Inc." als "vollsynthetische Produktionen" markierten Meilensteine auf dem Weg der Entwicklung der Computergrafik.

Eine Ozean-Szene.
Eine Ozean-Szene.
Das ist zwar alles nett zu wissen (und sicher auch bekannt), aber warum sollte man sich als Besitzer eines durchschnittlichen PC's damit beschäftigen? Die wenigsten verfügen über eine SGI "Onyx" und haben das Geld für die Lizenzen professioneller Rendering- und Modellingsoftware und ihre Erfahrung mit 3D-Computergrafik beschränken sich auf den Umgang mit 3D-Egoshootern wie Quake, Unreal oder Soldier of Fortune, deren Darstellungen doch erheblich vom Kinoerlebnis abweichen. Die meisten Benutzer sind sich zudem der Rechenleistung ihrer Computer gar nicht bewußt, da diese wohl mehr oder weniger Däumchen drehen während der Benutzer Textverarbeitungen etc. laufen läßt. Nur Spiele (und natürlich bestimmte Anwendungen) reizen die Computer bis an ihre Grenzen und oftmals darüber hinaus - so waren es auch die Anforderungen von Spielen, die die PC-Architektur am stärksten beeinflußt haben. Fotorealistische Bilder wurden aber schon vor Jahrzehnten auf Homecomputern wie dem Amiga gerendert, die mit ihrer MC68000-CPU (wohl die beste CISC-Architektur, die je gebaut wurde - schniff...) bei 8 MHz nur einen Bruchteil der Leistung heutiger CPU's erreichten. Es dauerte zwar Stunden und manchmal auch Tage um Szenen mittlerer Qualit?t zu rendern aber es war möglich und hat auch Spaß gemacht. Und heute? Kein Problem, den gerade das Internet hat die Entwicklung freier Software massiv gefördert, deren Leistungsfähigkeit sich nicht verstecken muß - wie auch die Illustrationen auf dieser Seite beweisen. Beispiele für freie Software für fotorealistische 3D-Computergrafik sind:
  1. Yafray, einer der besten (wenn nicht gar der beste) OpenSource-Renderer der momentan zu haben ist. Kann als Blender-Renderingbackend genutzt werden.
  2. Lightflow, ein kombinierter Radiosity/Raytracing-Renderer welcher echte Oberflächenstrukturen, volumetrisches Rendern und vieles mehr unterstützt. Die Qualität der berechneten Bilder ist erstaunlich - wie die Illustrationen auf dieser Seite zeigen. Das Besondere an Lightflow ist, das es sich als Erweiterungen der objektorientierten Sprachen C++ und Phyton definiert - somit werden die Bilder sozusagen programmiert. Der Vorteil ist, das man die M?chtigkeit der Sprachen C++ und Python voll nutzen kann, was gerade für numerische Probleme sehr nützlich ist. Oder mit den Worten von Amazon: Wer seine Bilder in Metapost oder SVG "malt" wird Lightflow lieben...
  3. K3d ist ein sehr mächtiger Modeller für RenderMan-kompatible Renderer wie Aqsis oder BMRT. Herausragend sind die Online-Tutorials: Das Programm übernimmt die Maus und demonstriert die Handlungen am laufenden Programm selbst!
  4. Ayam ist ein weiterer Modeller für RenderMan-kompatible Renderer. Leider habe ich dieses Programm erst vor kurzem entdeckt, so daß ich mir noch keine Aussage zutrauen kann.
  5. Aqsis ist ein freier RenderMAn-kompatibler Renderer.
  6. BMRT (Blue Moon Rendering Tools) ist ein weiterer RenderMan-kompatibler Renderer. Da BMRT keine auffindbare Homepage mehr hat, habe ich meine Version für Linux hier gespiegelt.
  7. Blender ist ein bekanntes freies Modelling-Programm mit integriertem Radiosity-Renderer, der aber auch YafRay nutzen kann. Obwohl das Benutzerinterface für den Einsteiger reichlich obskur wirkt, wird man das "Hände an Tastatur und Maus"-Konzept später nicht mehr missen wollen.
  8. PovRay, ein berühmtes Raytracing-Programm.
  9. Es lohnt sich, Seiten wie Death Fall oder Linuxartists im Auge zu behalten, wenn man über Neues informiert werden möchte.


Zuletzt aktualisiert: 21.09.2009 5:18